Gränslandet

Singschwäne – Gäste, die von weit her ins Gränslandet ziehen. Foto: Naturcentrum AB.Singschwäne – Gäste, die von weit her ins Gränslandet ziehen. Foto: Naturcentrum AB.

Fliegende Gäste und Überwinterer

Im Sommer krächzt und piepst es von den Bergen, Mooren und Wäldern des Gränslandet. Fischadler, Goldregenpfeifer, Mornellregenpfeifer, Blaukelchen, Gartenrotschwanz und Regenbrachvogel sind einige der Vögel, die aus wärmeren Winterquartieren hierher fliegen. Sie nutzen den hellen, insektenreichen skandinavischen Sommer, um ihre Jungen aufzuziehen. In den langen, taghellen Nächten finden sie so viel Futter für ihre gierigen Nachkommen, dass es die Mühe der langen Reise lohnt!

Im Winter bleiben nur ein paar besonders hartgesottene Vögel zurück. Dann kann man noch den metallischen Ruf des Kolkraben zwischen den Bergen hören und den Gerfalken Schneehühner erbeuten sehen. Unglückshäher und Lapplandmeise leben von ihren Vorräten, die sie in Flechtenbäuschen und anderen heimlichen Plätzchen versteckt haben.

Schneehühner

Schneehühner sind seit Langem eine beliebte Beute im Birkenwald und auf den kargen Bergen. Eine erfolgreiche Schneehuhnjagd hat schon so manchen vor dem Hungertod bewahrt. Natürlich ist es auch schön, Bekanntschaft mit diesen Vögeln zu schließen, wenn man nicht die Absicht hat, sie zu verspeisen.

Das Moorschneehuhn lebt vor allem im Birkenwald, wo es im Winter Knospen und Sprosse frisst. Im Sommer ernährt sich das Moorschneehuhn von Kräutern, Blättern und Beeren. Vom Alpenschneehuhn lässt es sich am einfachsten durch seinen Ruf unterscheiden, der wie ein gespenstisches Lachen klingt.

Das Alpenschneehuhn hat ebenfalls Knospen und Sprossen auf seinem Winterspeiseplan. Es frisst aber auch an Schwarzen Krähenbeeren und Zwergbirken sowie an anderen oberhalb der Baumgrenze wachsenden niedrigen Pflanzen. Der Ruf des Alpenschneehuhns klingt trocken knarrend wie eine alte Tür.

Unglückshäher

Unglückshäher sind treue Begleiter auf Wanderungen durch die Wälder des Gränslandet. Die zutraulichen und neugierigen Vögel leben in ständig zwitschernden Familiengruppen. Unglückshäher bekommen Sie besonders leicht an einem der Lagerplätze oder an einer der Rasthütten zu sehen. Dorthin begeben sich die Vögel, um Brosamen oder Essensreste zu stibitzen.

Oben auf den Bergen gibt es hingegen keine Unglückshäher. Sie haben nämlich Platzangst und verlassen die schützenden Wälder nie.

Lapplandmeise

Die Zahl der Lapplandmeisen ist in Skandinavien stark zurückgegangen. Im Gränslandet ist der Vogel aber immer noch besonders gut vertreten, was sich vielleicht durch die vielen altbestehenden Wälder erklärt. Das Gränslandet ist auch einer der südlichsten Außenposten der Lapplandmeise, weshalb viele ornithologisch Interessierte hierher reisen, um die Art auf ihrer Liste „abhaken“ zu können. Besonders leicht zu sehen bekommen Sie die Lapplandmeise an einem der Lagerplätze in den Naturschutzgebieten Rogen und Långfjället.

Goldregenpfeifer

Auf den trockenen Gebirgsheiden des Gränslandet ist oft das melancholische Flöten des Goldregenpfeifers zu hören. In keiner Vogelstimme spiegelt sich die Bergeinsamkeit so wider wie im Pfeifen dieses Vogels!

Gerfalke

Wenn Sie einen Falken in blitzschnellem Sturzflug ein Schneehuhn erbeuten sehen, haben Sie wahrscheinlich einen Gerfalken erblickt.

Im Winter können Sie dann sogar sicher sein, dass es sich um einen Gerfalken handelt: Es überwintert keine anderere Falkenart im Gebirge. Auch in Jahren mit vielen Lemmingen ernährt sich der Gerfalke fast ausschließlich von Schneehühnern.

Steinadler

Der Steinadler baut sein Nest an steilen Felswänden oder in mächtigen alten Waldkiefern. Die adulten Steinadler bleiben über Winter im Gebirge, während die Jungvögel nach Süden ziehen.

Junge Steinadler sind leicht an ihrer noch hellen Schwanzbasis zu erkennen. Wenn die Vögel drei Jahre alt sind, ist die Schwanzbasis dunkel.

Der Steinadler ernährt sich vor allem von Schneehasen, Auerhühnern, Birkhühnern und Schneehühnern, frisst aber auch Aas. Es kommt sogar vor, dass ein Steinnadler ein Rentierkalb zur Strecke bringt.

Seetaucher

Prachttaucher und Sterntaucher fischen oft auf den Berg-, Moor- und Waldseen des Gränslandet.

Beim Kanufahren im Gränslandet werden Sie ständig von Prachttauchern begleitet. Tagsüber können Sie die Vögel beim Schwimmen, Fliegen und Fischen beobachten. Abends können Sie von Ihrem Lager aus ihre klagenden Rufe hören oder ihre unverkennbare Silhouette im Sonnenuntergang sehen.

Auerhuhn und Birkhuhn

Das Auerhuhn fühlt sich in altbestehenden Wald wohl. Dort findet man unter den Lieblingskiefern der Vögel unzählige walzenförmige, schwach gekrümmte Kotwürste. Weil die Auerhühner sich im Winter fast ausschließlich von Waldkiefernzapfen ernähren, haben die Bäume, auf denen sich die Vögel gern aufhalten, eine lichte Krone.

An frühen Aprilmorgen vibrieren die Moore des Gränslandet: Dann versammeln sich die Birkhähne auf ihren traditionellen Balzplätzen, werben weit hörbar blubbernd und knurrend um die Weibchen und messen bei tanzähnlichen Duellen ihre Kräfte. Im Winter ernährt sich das Birkhuhn vor allem von Birkenknospen, weshalb es sich oft in jungen, laubreichen Wäldern aufhält.

Fischadler

Eine kräftige Waldkiefer, Fischgewässer und Ruhe – mehr braucht der Fischadler nicht.

Die Zahl der Fischadler nahm, vor allem wegen Umweltgiften, in den 1960er und 1970er Jahren in ganz Skandinavien stark ab. Ein paar Jahre lang gab es im Gränslandet gar keine Fischadler, doch schon 1971 konnte er wieder beim Fischen in den Seen beobachtet werden.

Wenn Sie einen Fischadler unruhig umherfliegen sehen, halten Sie sich zu nah an seinem Nest auf.

RauhfußbussardRauhfußbussard

BlaukehlchenBlaukehlchen

AlpenschneehuhnAlpenschneehuhn

UnglückshäherUnglückshäher
Foto: Marcus Elemerstad

GoldregenpfeiferGoldregenpfeifer

BirkhuhnbalzBirkhuhnbalz
Foto: Marcus Elemerstad

Wasseramsel am SärsjönWasseramsel am Särsjön

Foton: Naturcentrum AB.

Stören Sie Greifvögel und Seetaucher nicht!

Wenn Sie einem Nest dieser empfindlichen Vögel zu nahe kommen, können sich die Eltern vom Nest entfernen und die Jungen verlassen, die dann vom Tod bedroht sind.

Die Lapplandmeise kann...

... ihre Körpertemperatur auf 5 °C senken, um in kalten Winternächten Energie einzusparen. Obwohl es morgens eine Viertelstunde dauert, bis das Vögelchen wieder richtig lebendig wird, ist das eine gute Strategie, um die harten Winter in den Nadelwäldern des Nordens zu überleben.