Wolfsflechte – das schöne Gift
Die intensiv gelbgrüne Wolfsflechte gehört wohl zu den wichtigsten Fotomotiven des Gränslandet. Wer nimmt beim Anblick eines flechtenbedeckten morschen Baums oder alten Gebäudes nicht die Kamera hervor. Und selten ist die Wolfsflechte auch noch! Nein, nicht im Gränslandet, aber im übrigen Skandinavien. Sie figuriert auf der Roten Liste und gilt als vom Aussterben bedroht, wenn keine bestimmten Maßnahmen getroffen werden. Das Gränslandet nicht zu exploitieren, ist eine solche wichtige Maßnahme, die hoffentlich sowohl die Wolfsflechte als auch andere vom Aussterben bedrohte Organismen retten kann.
Hübsche Sonnenanbeterin
Die Wolfsflechte fühlt sich besonders auf besonnten morschen Waldkiefern wohl. Und so sind die Moorränder und lichten altbestehenden Wälder des Gränslandet perfekte Lebensräume für sie. Zahlreiche andere skandinavische Wälder sind zu dicht und zu schattig und haben zu viel Unterholz für die Wolfsflechte. Außerdem gibt es an wenigen anderen Stellen so viel altes, sonnenexponiertes Totholz wie im Gränslandet.
Nicht kosten!
Früher legten die Menschen Fleischstücke mit Glassplittern und Wolfsflechtenpulver aus, um Wölfe und Füchse zu vergiften. Die Wolfsflechte enthält Vulpinsäure, ein Gift, das die Atmungsorgane lähmt. Mit den Glassplittern sorgte man dafür, dass der Darm der Tiere verletzt wurde und das Gift leichter eindringen konnte. Die Wolfsflechte ist so giftig, dass man beim Zermahlen der Flechte einen Mundschutz tragen musste.