Gränslandet

Feuchtgebiet bei Juttulslätten. Foto: Naturcentrum AB.Feuchtgebiet bei Juttulslätten. Foto: Naturcentrum AB.

Die nassen Moore

Im Gränslandet gibt es nicht so viele Moore wie in anderen Teilen der skandinavischen Gebirgswelt. Das hängt mit dem steinigen Boden, der geringen Niederschlagsmenge und den kalten Wintern zusammen.

Selten: Moore

Die größten Moore liegen bei Juttulslätten in den östlichen Bereichen des Naturschutzgebietes Långfjället. Idreflöten am Nordhang des Fjätervålen und die weitläufigen Feuchtgebiete von Småsjödalen nördlich des Sees Stora Harundsjön sind andere Beispiele. Zwischen Elgåhogna und Salsfjället liegt oberhalb der Baumgrenze das Moor Litlegrøvelsjøfloane. Außerdem schließen sich an die Seen und Wasserläufe des Gränslandet kleinere Nieder- und Hochmoore an.

Heuernte in den Mooren

In den Feuchtgebieten wurde früher Heu als Winterfutter für die Kühe geerntet. Das war eine harte Arbeit: durchnässt und von Mücken und Bremsen umschwärmt schuftete man in der brennenden Sonne. Aber das Futter, das die Moore lieferten, war lebensnotwendig für die Kühe – und damit auch für die Menschen des Gränslandet. Die Feuchtgebiete, auf denen früher Heu geerntet wurden, lassen sich heute noch erkennen: Sie sind offen und artenreich und liegen in der Nähe alter Siedlungsplätze. Und manchmal sieht man in ihrer Umgebung auch noch alte Trockengerüste oder Scheunen.

Reichmoore

Wenn der Boden um Moore sehr kalkhaltig ist, entstehen Reichmoore. Solche eutrophen Moore haben eine vielfältige Flora, die manchmal auch Orchideen umfasst. Andere typische Reichmoorpflanzen sind Breitblättriges Wollgras und Sumpf-Herzblatt sowie Riedgräser. Die wenigen eutrophen Moore des Gränslandet findet man unter anderem bei Langtjønna, Røvollen, Djupsjøen und Båthusberget.

Einsame Moore: Vogelparadiese

Die Feuchtgebiete des Gränslandet haben eine reiche Vogelfauna. Hier kann man im Frühsommer die wehmütigen Rufe der Kraniche hören und unzählige Watvögel herumstelzen sehen. In den Mooren können sich die Vögel an Insekten und anderen Kleinlebewesen satt fressen. Aber nicht nur das Futterangebot macht die Feuchtgebiete attraktiv. Auf den offenen Moorflächen fühlen sich viele Vögel sicherer als im Wald: Hier haben sie einen guten Überblick und sind weit vom nächsten Waldrand entfernt, wo sich möglicherweise Raubtiere verstecken.

Moore sind…

… torfbildende Feuchtgebiete. In dem von Sauerstoffmangel gekennzeichneten Lebensraum des Moores werden Pflanzen abgelagert und zu Torf zusammengepresst. Man unterscheidet zwischen Hoch- und Niedermooren.

Hochmoore werden…

… von Niederschlagswasser gespeist. Deshalb sind sie äußerst nährstoffarm. Hochmoore sind saure Lebensräume, in denen Torfmoose, Riedgräser und Sträucher dominieren.

Niedermoore werden…

… auch von Bächen und Seen sowie vom Grundwasser gespeist. Wegen der Mineralien aus dem Boden kann sich auf Niedermooren eine artenreichere Flora entwickeln als auf Hochmooren. Die meisten Niedermoore im Gränslandet sind aber trotzdem ziemlich nährstoffarm.