Fuhrbauern
In der Epoche der Selbstversorgung lebten die Menschen von dem, was sie auf ihrem Hof erzeugten. Aber es gab ein paar Dinge, die man im Tauschhandel erwerben musste. In Schlittenkolonnen fuhren die Bauern deshalb auf Wintermärkte.
Der Markt von Røros war und ist einer der größten nordischen Märkte. Im Jahr 1855 kamen mehrere tausend Menschen hierher, um Waren wie Felle, Salz, Schmuck, Leinen und Pferde zu kaufen, zu tauschen oder zu verkaufen. Heute besuchen jedes Jahr fast 70 000 Menschen den Markt. Felle und Schmuckwaren werden immer noch feilgeboten, aber nicht mehr so viel Salz wie einst...
Früher war der Markt eine unterhaltsame Unterbrechung des Alltags und stellte für viele die einzige Gelegenheit dar, Menschen aus anderen Regionen zu treffen. Der Brennwein floss, und die Jugend lernte Rørospols zu tanzen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das Straßen- und Schienennetz besser ausgebaut, und zur Fortbewegung war man nicht mehr auf verschneite Flächen angewiesen. Die Tradition der Fuhrbauernreisen starb. Doch 1981 reiste eine Gruppe moderner Fuhrbauern von Klövsjö in Jämtland auf den Markt von Røros. Seither versammelt der Verein Föreningen Forbonden jedes Jahr Schlitten, Pferde und Menschen, um eine Tradition wiederzubeleben, die im Gränslandet und anderen Gegenden einst wichtig war.