Bauern und Almmädchen
Einige Höfe, besonders um die Femundsmarka, gehen auf das 17. Jahrhundert zurück, als das Kupferbergwerk Røros kobberverk gegründet wurde. Die meisten Höfe auf der schwedischen Seite des Gränslandet entstanden hingegen erst im 19. Jahrhundert.
Ohne das Kupferbergwerk gäbe es in dieser Gegend nicht so viele Höfe. Die Tätigkeiten in der Grube und an den Schmelzöfen sowie die Transporte von Erz, Kupfer, Kohle und Holz verlangten einen großen Arbeitsaufwand. Weil die Tätigkeiten aber nur zeitweilig anfielen, kombinierten viele Arbeiter sie mit land- und almwirtschaftlichen Aktivitäten. Mehrere Höfe wurden zu wichtigen Handelsplätzen und zu Gasthöfen für die Beschäftigten des Kupferbergwerks und der Forstunternehmen.
Im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung im Norden. Viele Menschen wanderten nach Amerika aus, andere besiedelten abgelegene Berggegenden und Gemeinweiden. Einige Siedlungen wurden auf Rentierweiden angelegt, auf offenen Grasflächen, wo die Samen einst ihre Wohnplätze gehabt hatten.
Almmädchen und Almkäse
Die Grundlage der Berglandwirtschaft war die Viehzucht, und diese erforderte große Wiesen- und Weideflächen. Um so viel Flächen wie möglich nutzen zu können, wurde das Vieh für ein paar warme Sommermonate auf die Alm getrieben.
Frauen besorgten die Arbeiten auf der Alm. Sie kümmerten sich um das Vieh und veredelten Rohwaren, um sie haltbar zu machen. Aus der Milch machten sie Butter und Käse. Oft wurden auch spezielle Molkereiprodukte wie Frisch- und Streichkäse hergestellt.
Winteralmen in der Femundsmarka
Normalerweise werden Almen ja nur im Sommer genutzt. Aber auf manchen Almen in der Femundsmarka herrschte bis Weihnachten Betriebsamkeit. Nachdem die Tiere im September von der Alm abgetrieben worden waren und zu Hause auf den gemähten Wiesen geweidet hatten, trieb man das Vieh wieder auf die Alm. Bis zum erneuten Almabtrieb um Weihnachten wurden die Tiere mit dem Heu gefüttert, das im Sommer auf den Almwiesen geerntet worden war. Auf diese Weise könnten Weideflächen und Heu optimal genutzt werden.
Vieh und Viehställe
Im Gränslandet können Sie auf Tiere alter einheimischer Ziegen- und Kuhrassen stoßen. Solche Tiere, zu denen zum Beispiel Kühe der Rassen Rørosko und Fjällko gehören, sind an unwegsames Gelände, magere Weiden und lange Winter angepasst. Früher waren die einheimischen Rassen gut vertreten; inzwischen gibt es nur noch wenige kleine Bestände.
Einige Almen werden noch bewirtschaftet, andere wurden sich selbst überlassen. Alternde Gebäude für Mensch, Vieh und Vorräte zeugen von den Zeiten, als die Sennwirtschaft die Gebirgswelt eroberte.
Fotos: Naturcentrum AB.
Das Jedermannsrecht gilt nicht...
... auf Höfen oder in Almhütten! Almhütten sind keine Freiluftmuseen für die Öffentlichkeit. Hier sind Sie im Heim eines anderen Menschen.
Auf eine Bergweide...
... werden Kühe getrieben, damit sie dort während des Sommerhalbjahres frei oder gehütet grasen können. Weitere Informationen »