Grøvelsjøen
Die Berghänge um den See Grövelsjön sind gestreift. Das entdeckte Carl von Linné bereits 1734. Damals glaubte man, dass die Streifen Spuren des Wassers der Sintflut seien.
Gewöhnliche Bergnatur mit außergewöhnlichen Formen
Das Naturschutzgebiet Grøvelsjøen ist der kleinste und unbekannteste Bereich des Gränslandet. Üppiger Bergbirkenwald klettert die Hänge bis zur Baumgrenze auf einer Höhe von 900 Meter über dem Meeresspiegel hinauf. Wie hier sieht die Bergnatur an vielen Stellen im Gränslandet aus. Seine Einzigartigkeit erlangt das Naturschutzgebiet Grøvelsjøen durch die Eisseeuferlinien an den Talseiten.
Grövelissjön
Weit oben an den Berghängen sind deutliche Terrassen zu erkennen. Sie gehen auf den Grövelissjön zurück, einen großen Eissee, der vor ungefähr 10 000 Jahren hier lag. Er entstand, als sich Schmelzwasser am Rand des mächtigen Inlandeises staute. Am Seeufer spülten die Wellen Schotter und Sand weg und enthüllten eine steinige Uferlinie.
Als das Inlandeis allmählich schmolz, begann der See zu sinken. Nach und nach entstanden in immer geringerer Höhe neue Uferlinien und die charakteristischen Terrassen. Die Uferlinien sind von großer wissenschaftlicher Relevanz, helfen sie den Forschern doch zu verstehen, wie sich das Inlandeis der letzte Eiszeit aus dem Gebiet zurückzog.
Rinnen und Oser
Außer den Eisseeuferlinien sind auch andere merkwürdige Spuren der Eiszeit zu sehen: Fast parallel zu den alten Uferlinien – und für einen Laien kaum von diesen zu unterscheiden – liegen von Gletscherschmelzwasser ausgewaschene Rinnen. Im Gefälle verlaufende Oser und Erosionsrinnen sind ebenfalls zu erkennen.
Zahme Rentiere
Die Flächen des Naturschutzgebietes werden seit Langem von Renen beweidet. Im 19. Jahrhundert hatte der Røros-Same Lars Holm seine Basis auf dem Sylen, wo er mit seiner Familie Naturalwirtschaft betrieb, Rentierkühe molk, Käse machte und Felle zurichtete.
Inzwischen gehört das Naturschutzgebiet zum Rentierweidedistrikt Elgå, dem südlichsten samischen Weideland Norwegens. Hier grasen Tiere, die den Samen der Rentierzuchtvereinigung Svahken Sijte gehören.
Auf Tour
Das Naturschutzgebiet Grøvelsjøen liegt am nördlichen Ende des Sees Grövelsjön unmittelbar bei den Höfen Sylen und Ryvang. Am einfachsten kommt man mit dem Boot von Sjöstugan am Südufer des Grövelsjön hierher. Viele nehmen das Boot am Vormittag und wandern dann zurück zum Grövelsjön – oder umgekehrt. Wer eine längere Tour unternimmt, kann von Hävlingstugorna oder Svukuriset hierher wandern. Im Winter können Sie auf dem Eis des Grövelsjön Langlaufschlittschuh laufen.
Verwirrende Namen
Der See Grövelsjön liegt nicht im Naturschutzgebiet Grøvelsjøen. Zu diesem Naturschutzgebiet gehören nämlich nur die Seehänge auf der norwegischen Seite. Der Großteil des Sees liegt vielmehr im Naturschutzgebiet Långfjället auf der schwedischen Seite.
Das Dorf und die Touristenstation südlich des Sees heißen komplizierterweise ebenfalls Grövelsjön!
Besucher dürfen:
- sich zu Fuß und auf Skiern fortbewegen.
- häufige Pflanzen, Beeren und Pilze für den eigenen Gebrauch sammeln.
- vorübergehend im Zelt übernachten.
- entsprechend den geltenden Regeln fischen.behutsam mit trockenen Zweigen oder mitgebrachtem Feuerholz Feuer machen. Aber denken Sie bitte an das generelle Feuerverbot in norwegischen Waldgebieten vom 15.4. bis 15.9.
Besucher dürfen nicht:
- Böden oder geologische Naturgegenstände schädigen.
- Kraftfahrzeuge fahren.
Die vollständigen Vorschriften finden Sie hier »
Es müssen auch andere Gesetze und Regeln beachtet werden. Weitere Informationen finden Sie hier »
Zweck der Unterschutzs-tellung ist es
- ein naturhistorisch interessantes Gebiet mit wichtigen quartärgeologischen Formen, darunter mehrere gut ausgebildete, unterschiedlich hohe Uferlinien, zu erhalten.
Kurzfakten
Gründungsjahr: 1989.
Name: Naturschutzgebiet Grøvelsjøen.
Fläche: 13,6 Quadratkilometer.
Gemeinde: Engerdal.
Provinz: Hedmark.
Grundeigentumsverhält-nisse: Privater Grund.
Aufsicht Sicherheitsvorschiften: Norwegische Naturaufsichtsbehörde.
Gebietsverwaltung: Regierungspräsident der Provinz Hedmark.